ACS und Hochtief-Tochter Leighton angeln sich Milliardenauftrag

Der spanische Hochtief-Mehrheitseigner ACS sicherte sich gemeinsam mit der Hochtief-Tochter Leighton einen Großauftrag in Australien. Damit zeigt sich, dass ACS mit der australischen Hochtief-Tochter enger kooperiert. Zusammen mit den Leighton Beteiligungen Thiess und John Holland will die ACS-Tochter Dragados Tunnel und eine unterirdische Bahnstation bauen, wie die Firmen mitteilten. Das Volumen dieses Auftrages beläuft sich auf rund 1,15 Milliarden australische Dollar. Das sind etwa 810 Milliarden Euro. Mit den Bauarbeiten wird umgehend begonnen. Bis Anfang 2017 sollen sie abgeschlossen sein. In Australien haben Thiess und John Holland schon viele Tunnel gebaut. Die Unternehmen betonten zudem, dass Dragados weltweit schon Tunnel mit Längen über 1200 Kilometern gebaut hat.

Umsatzwachstum nicht an erster Stelle

Durch die Hochtief-Übernahme kontrolliert ACS auch die Mehrheit an Leigthon. Marcelino Fernandez Verdes ist der neue Hochtief-Chef. Er verordnete dem Unternehmen die Konzentration auf die Kernkompetenzen im Bau- und Infrastrukturgeschäft. Bei Verdes steht nicht das schnelle Umsatzwachstum an erster Stelle, sondern eine höhere Profitabilität des Konzerns. Die Wachstumsmärkte für den Baukonzern sieht er vor allem im Ausland. Im Nordamerikageschäft sieht Verdes die Zukunftschancen für Hochtief. In den nächsten Jahrzehnten muss die USA ihre gesamte Infrastruktur erneuern. Das sind unter anderem Straßen und Schienen, Stromnetze sowie Schulen und Hospitäler. Dank der starken Marktposition in Amerika wird Hochtief davon profitieren.

Geschäft in Europa ist schwierig

Durch den wachsenden Rohstoffhunger in Asien und dem Nahen Osten sieht Verdes auch dort im Bedarf an zusätzlicher Infrastruktur gute Perspektiven für das Unternehmen. In Europa ist das Geschäft schwieriger, aber auch hier gibt es für den Baukonzern Nischen, wie im Tunnel- und Brückenbau, die durchaus attraktiv sind. Nachdem die Flughafenbeteiligungen in Albanien und in anderen Ländern verkauft wurden sieht der Blick auf das Jahr optimistischer aus. Hochtief stehen damit rund 1,1 Milliarden zum Abbau der Schulden und Investitionen in das Infrastrukturgeschäft zur Verfügung. Auch die florierenden Geschäfte in Australien sorgen dafür, dass sich der Ausblick weiter aufhellt. Für 2013 erwartet Hochtief ein Ergebnis vor Steuern von 600 bis 680 Mio. Euro sowie einen Konzerngewinn von 180 bis 220 Mio. Euro. Im ersten Quartal hat der Konzern mehr verdient, als Analysten erwarteten. Kurz vor der Hauptversammlung teilte der Baukonzern mit, dass sich der Umsatz, bei Auftragseingängen in de4r gleichen Höhe und einem Vorsteuerergebnis von 123,3 Mio. Euro, auf 5,5 Mrd. Euro belief. Nach mehreren Verlustquartalen hat die Hochtief-Tochter Leighton auch wieder in die Spur gefunden und im ersten Quartal knapp 100 Mio. Euro Gewinn erzielt.

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