Zinsen für Baudarlehen steigen wieder

Zinsen für Baudarlehen steigen wiederDie historisch niedrigen Zinsen haben viele dazu verleitet Wohneigentum zu kaufen. Nach monatelanger Talfahrt geht es mit dem Zins wieder bergauf. Betongold ist attraktiv wie nie zuvor. Bei einigen Banken gab es Ende April sogar Baukredite für weniger als 0,9 Prozent Zinsen. Aber ähnlich wie an den Anleihemärkten steigen jetzt auch die Zinsen bei den Hypotheken. Mit den Anleiherenditen sind die Zinsen für Pfandbriefe gestiegen und die meisten Banken finanzieren darüber die Kredite die sie Häuslebauern gewähren.

Günstigster Anbieter im Zinsvergleich

Laut einem Zinsvergleich im Internet ist die Santander-Bank derzeit der günstigste Anbieter für Baugeld. Für einen 200.000 Euro Kredit mit 10-jähriger Zinsbindung nimmt die Santander 1,35 Prozent Zinsen (Stand 18.05.2015). Beim Vergleich haben 40 Banken und Baufinanzierer durchschnittlich 1,45 Prozent Zinsen verlangt. Dieser Durchschnittwert lag vor drei Wochen noch bei 1,23 Prozent.

Einige Anbieter haben die Zinsen gesenkt

Ob das tatsächlich die Wende ist, kann niemand sagen. Zumindest gehen die Meinungen hier, wie bei den Anleihen, stark auseinander. Immobilienkredite könnten sich verteuern, wenn die EZB-Politik des billigen Geldes Wirkung zeigt und sich die Konjunktur in Europa nachhaltig stabilisiert und die Inflation ankurbelt. Die Immobilienkäufer können aber vorerst die höhere Zins-Volatilität am Markt ausnutzen. Auch wenn viele Banken die Zinssätze angehoben haben, gibt es immer noch genug Anbieter die ihre Zinsen weiter gesenkt haben. Banken und Sparkassen die nicht so stark auf die Refinanzierung über Pfandbriefe angewiesen sind nutzen offenbar ihren Wettbewerbsvorteil.

Mit langer Zinsbindung die günstigen Zinsen sichern

Einen Grund zur Panik sehen Experten noch nicht. Das Marktniveau liegt etwa auf dem vom Februar und ist immer noch extrem niedrig. Das jüngste Anzeichen wird eher als eine Normalisierung angesehen, nachdem im März und April die Zinsen als Reaktion auf die Anleihekäufe der EZB nochmals deutlich gesunken sind. Bis zum Jahresende ist ein Zinsanstieg auf 2 Prozent realistisch. Angesichts der 4 Prozent und mehr die vor einigen Jahren normal waren ist der Markt weit entfernt. Wer damit rechnet, dass die Zinsen spürbar und dauerhaft steigen sollte sich die aktuellen Konditionen möglichst lange sichern. Das ist über eine lange Zinsbindung möglich. Damit im Anschluss an die Zinsbindung die, erneut zu finanzierende, Restschuld möglichst gering ist sollte eine hohe Tilgungsrate vereinbart werden.

Forward-Darlehen garantiert den aktuellen Zinssatz für spätere Kreditaufnahme

Eine weitere Möglichkeit sich die guten Konditionen zu sichern bietet ein Forward-Darlehen. Beim Abschluss des Forward-Darlehens wird dem Kunden ein Kredit zugesichert, der dann mit den festgelegten günstigen Konditionen zum Beispiel in zwei Jahren ausbezahlt wird. Aber auch mit dem Abschluss von einem Bausparvertrag kann man sich niedrige Zinsen sichern. Die Angst vor steigenden Zinsen beschert den Bausparkassen derzeit sehr gute Geschäfte. Mit einem Bausparvertrag werden die niedrigen Darlehenszinsen, von aktuelle etwa 1,5 Prozent, im Anschluss an die Ansparphase garantiert. Oft wird ein Bausparvertrag so abgeschlossen, dass er ausbezahlt wird, wenn die Laufzeit für das Baudarlehen ausläuft, um damit die Restschuld zu tilgen.

Bildquelle:© Thorben Wengert / pixelio.de

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