Air Berlin – Millionenverlust in 2013
2013 ist Air Berlin wesentlich tiefer in die roten Zahlen abgerutscht als befürchtet. Mit einem grundlegenden Umbau sowie einer erneuten Finanzspritze vom arabischen Großaktionär Etihad soll nun die Zukunft von Deutschlands zweitgrößter Fluggesellschaft gesichert werden. Wie Air Berlin-Chef Wolfgang Prock-Schauer mitteilte reicht das laufende Sparprogramm nicht aus, so dass eine fundamentale Neustrukturierung erforderlich sei. Für ein langfristiges Geschäftsmodell ist eine grundsätzliche Prüfung der Optionen erforderlich. Eine Gewinnprognose für das laufende Jahr wurde vom Vorstand abgelehnt. In Frankfurt gab die Air Berlin Aktie um 2,5 Prozent nach.
Eigenkapital von Air Berlin mittlerweile negativ
Die kriselnde Airline flog im vergangenen Jahr einen Verlust von 315,5 Mio. Euro ein. Das war fast doppelt so viel wie Analysten berechnet hatten. Für 2012 hat lediglich der Verkauf des Vielfliegerprogramms an Etihad ein leichtes Plus von etwa 7 Mio. Euro beschert. Mittlerweile ist auch das Eigenkapital negativ. Nach einem Plus von 130 Mio. Euro im Vorjahr lag es zum Jahreswechsel bei etwa 186 Mio. Euro im Minus. Die Nettoschulden sind um drei Prozent auf 796 Mio. Euro angewachsen. Die Bilanzvorlage wurde seit März zweimal verschoben. Die bereits seit Wochen anhaltenden Spekulationen über einen möglichen Abschied von der Börse waren an diesem Montag ebenso ein Thema wie ein erweiterter Einstieg der arabischen Etihad. Offen blieb zunächst wie sich die Air Berlin genau neu aufstellen könnte. Ein Ziel ist eine Unternehmensberatung zu engagieren und für die Restrukturierung ein eigenes Vorstandsressort zu schaffen.
Araber schießen 300 Mio. Euro zu
Die Staats-Airline Etihad aus Abu Dhabi schießt unterdessen 300 Mio. Euro über eine unbefristete nachrangige Wandelanleihe zu. Diese kann dann später in Aktien der Air Berlin umgetauscht werden. Air Berlin muss die darin festgeschriebenen 8 Prozent Zinsen nicht bezahlen, sondern kann sie als weitere Schulden anrechnen lassen. Das frische Geld wird zugleich als Eigenkapital angerechnet. Mindestens 150 Mio. Euro will die Gesellschaft über eine eigene Anleihe einsammeln. Die Finanzspritze ändert nichts an der Eigentümerstruktur. In den vergangenen Wochen wurde spekuliert, dass Edihad seinen derzeitigen Anteil von knapp 30 Prozent erhöhen könne. Dann müsste Edihad jedoch ein Angebot für die Komplettübernahme der börsennotierten Airline abgeben. Die Araber könnten so die Mehrheit der Anteile bekommen wodurch allerdings wichtige Verkehrsrechte der deutschen Fluglinie gefährdet wären.
Sparprogramm – Jobs werden gestrichen
Mit dem Sparprogramm Turbine konnte Airberlin im vergangenen Jahr das Ergebnis um 200 Mio. Euro aufbessern. Weitere 200 Mio. Euro werden bis Ende dieses Jahres angestrebt. Die Fluggesellschaft streicht unter anderem 900 Jobs. 2013 ist die Flotte um 15 auf 140 Flugzeuge geschrumpft, wodurch weitere Strecken wegfielen. Dadurch ist die Auslastung um 5 Prozent auf 84,8 Prozent gestiegen.
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