Aktien – auch ohne billiges Geld ein Renner?
Die Rally am Aktienmarkt – so sagen einige Experten – ist eine Folge des billigen Geldes. Nun hatte kürzlich der US-Notenbankchef Ben Bernanke eine Andeutung gemacht. Sie bezog sich auf eine Einschränkung der Anleihekäufe für den Fall, dass sich die Konjunktur nachhaltig und spürbar verbessert. Derzeit sind es monatlich 85 Milliarden Dollar, die von der Fed ausgegeben werden, um Staats- und Hypothekenanleihen aufzukaufen. Das sind Dimensionen. Da ist es nicht abwegig, dass Börsianer insbesondere diesen Geldzufluss als eine wesentliche Ursache für den gegenwärtigen Anstieg der Aktienkurse verantwortlich machen.
Die Aussage von Ben Bernanke hatte per sofort die Kurse nach unten getrieben. Dies jedoch nur kurzzeitig, denn sie haben sich wieder gefangen und erholt.
Und in der kommenden Woche werden aus den USA gute Arbeitsmarktdaten erwartet. Das könnte bedeuten, dass sich das im Ergebnis auf die derzeitige lockere Geldpolitik auswirkt. Nun fürchten einige Investoren, dass bei Verkündung positiver Arbeitsmarktdaten, die am Freitag erwartet werden, wiederum Kursstürze eintreten könnten. Nicht in direkter Folge der möglicherweise positiven Daten, sondern weil dies verbunden sein könnte mit einem Ende der lockeren Geldpolitik. So kommt gewissermaßen am Freitag für die Börsianer die Stunde der Wahrheit.
Erwartet wird ein Anstieg der Beschäftigtenzahl. Das ist für den US-Arbeitsmarkt sehr wichtig, um die gegenwärtige Arbeitslosenzahl abzubauen. Ökonomen erwarten etwa einen Zugang von 168.000 neuen Stellen. Das wäre ein leichte Erhöhung gegenüber dem Vormonat.
Der Monat Mai verabschiedete den DAX mit 8349 Punkten. Das ist ein leichtes Minus. Damit folgte er vom Ergebnis her dem Dow-Jones-Index. Das ist jedoch noch immer ein gutes Ergebnis, denn auf die Monatssicht bezogen verbleibt dem Dow Jones ein Plus von nur etwas weniger als zwei Prozent. Mithin kein Grund zu Pessimismus. Und so lange die Geldschleusen geöffnet werden wird allgemein von einer guten Nachfrage nach Aktien ausgegangen.
Bereits am Montag gibt es mit dem ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe wichtige Industriedaten aus den USA. Hier existiert eine magische Zahl von 50 Punkten. Alles was darunter liegt bedeutet – zumindest psychologisch – eine negative Situation.
China war zuletzt mit enttäuschenden Zahlen auf das Parkett getreten, was merkliche Gewinnmitnahmen nach sich gezogen hatte. Hier ist man gespannt auf die nächsten Konjunkturindikatoren. Der gerade bekannt gegebene Einkaufsmanagerindex zeigte ein leicht gestiegenes Ergebnis.
Allgemein wird davon ausgegangen, dass bei einer stabilen wirtschaftlichen Entwicklung die Aktien weiteres Kurspotenzial haben und das trotz derzeitiger Allzeithochs. Zu wünschen wäre insbesondere eine Entwicklung hin zu mehr positiven Konjunkturdaten statt der derzeitigen erheblichen Geldzufuhr durch die Notenbanken. Die Bedeutung liegt bei zyklischen und dividendenstarken Aktien als Treiber für die Kurse. Bei einer solchen Entwicklung wird erwartet, dass der Aktienboom anhält, auch ohne billiges Geld.
Was die Geldpolitik der EZB betrifft, wird von dieser Stelle keine Zinsänderung erwartet. Zumindest keine Erhöhung der Zinsen. Das Feuer für billiges Geld durch die EZB wird weiterhin geschürt bleiben. Und diesbezüglich sei an die Aussage Draghis bei der kürzlichen Zinssenkung erinnert, hinsichtlich des Leitzinses ggf. auch nachzulegen.
Experten erwarten zunächst in der kommenden Woche eine Seitwärtsbewegung des DAX. Wie sich die Zahlen aus den genannten Wirtschaftbereichen entwickeln werden, bleibt abzuwarten. Auch, wie sich diese Zahlen auf die Kurse auswirken werden. Was weitergehende Vorhersagen betrifft gehen einige Experten davon aus, dass sich der DAX bis September d. J. nicht wesentlich verändern wird.
DAX – Wie geht´s weiter? | Aktiendepot-Vergleich.org
Jun 08, 2013 @ 14:49:17
[…] (6. Juni) in Frankfurt / M. getagt hat. Das 8. Juni 2013 » DAX – Wie geht´s weiter? Aktien – auch ohne billiges Geld ein Renner? Die Rally am Aktienmarkt – so sagen einige Experten – ist eine Folge des billigen […]