Geht die Talfahrt der Ölpreise weiter?
Die Ölpreise fallen und haben sich seit dem letzten Sommer zur Freude der Verbraucher sogar mehr als halbiert. Ölproduzenten hingegen haben keinen Grund zur Freude, denn an den Börsen mussten sie herbe Rückschläge einstecken. Entgegen dem allgemeinen Aufwärtstrend sind die Aktienkurse seit Juni um nahezu 30 Prozent eingebrochen. Wenn der Ölpreis weiterhin so niedrig bleibt, könnten auf Pump finanzierte Ölförderer echte Schwierigkeiten bekommen. Für ein Forte Brent liegt der Ölpreis nahe der 50-Dollar-Marke. Das ist etwa halb so hoch wie vor einem Jahr und weitere heftige Schwankungen sind nicht auszuschließen.
Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage
Die Talfahrt der Rohölpreise wurde vom Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage ausgelöst und daran wird sich in naher Zukunft wahrscheinlich nichts ändern. In 2015 wird die Nachfrage nach Öl langsamer steigen als gewohnt, was auf die eher schwache Weltkonjunktur zurückzuführen ist. Beim Angebot gibt es keine Anzeichen für einen Rückgang. Trotz der rückläufigen Preise hat Saudi-Arabien die Produktion aufrechterhalten und den Kunden werden sogar Rabatte angeboten. Offenbar will das Land der Welt zeigen, dass es die verfügbaren Mengen und Preise immer noch diktiert.
Derzeitiges Kursniveau bietet günstige Einstiegsmöglichkeiten
Für eine baldige Verringerung der US-Produktion gibt es bisher auch keine Signale. Vor 2016 erwarten Analysten keinen Rückgang und bis dahin werden wahrscheinlich einige riskant aufgestellte Unternehmen aufgeben oder übernommen werden müssen. Experten rechnen in den kommenden zwei Jahren mit einer Preiserhöhung von bis zu 75 Dollar. Vor einer Trendumkehr könnten die großen Ölwerte noch einmal fallen. Anlegern bieten die derzeitigen Kursniveaus trotzdem günstige Einstiegsmöglichkeiten.
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