Was ist ein Optionsschein?

Man kann auf die Frage kurz antworten: Es ist die wertpapiermäßige Verbriefung eines Rechts. Und was ist das?
Anders ausgedrückt: Bei einem Optionsschein handelt es sich um ein Recht, dass den Inhaber berechtigt, einen bestimmten Basiswert zu einem definierten Bezugspreis in einem bestimmten Bezugsverhältnis innerhalb eines feststehenden Zeitraums zu kaufen/verkaufen.

Wichtig ist zu wissen, dass ein Optionsschein zwar das Recht aber keinesfalls die Pflicht auslöst, einen Basiswert zu kaufen bzw. zu verkaufen.

Als Basiswerte kommen beispielsweise infrage: Aktien, Anleihen, eine Währung, ein Rohstoff, ein Index. Im Börsensprachgebrauch wird statt Basispreis oft der Begriff „underlying“ verwendet.

Bei einem Bezugspreis handelt es sich um den Preis, zu dem der Käufer den betreffenden Basiswert „beziehen“, sprich kaufen/verkaufen kann. Der Bezugspreis wird oft auch als Basispreis, Ausübungspreis oder strike price bezeichnet.

Was das Bezugsverhältnis betrifft muss man wissen, dass dieses zum Ausdruck bringt, wie viel Optionsscheine erforderlich sind, damit von dem Recht des Kaufs/ Verkaufs Gebrauch gemacht werden kann. Es kann durchaus sein, dass die Wahrnehmung des Rechts zum Kauf/Verkauf eines Basiswertes mehrere Optionsscheine erfordert.

In der Definition wurde noch gesagt, dass ein Optionsschein innerhalb einer bestimmten Frist ausgeübt werden muss. Das Ausübungsrecht ist mithin zeitlich begrenzt. So hat der Optionsschein eine festgelegte „Laufzeit“. Das Recht/Option auf den Kauf/Verkauf eines Basiswertes kann nur jeweils zum Ende der Laufzeit eines Optionsscheins ausgeübt, sprich wahrgenommen werden.
Es gibt auch Optionsscheine „amerikanischer Art“. Hier ist es möglich, die Kauf/Verkauf-Option zu jeder Zeit innerhalb der Laufzeit wahrzunehmen, also auszuüben.
Die Optionsscheine gehören zu den derivativen Finanzprodukten. Das erklärt sich daraus, dass eine Wertabhängigkeit des Optionsscheins besteht und zwar stets die zum Wert des betreffenden Basiswertes. Diese Abhängigkeit charakterisiert alle Derivate.

Der Erwerb eines Optionsscheins bietet die Möglichkeit, mit einer relativ geringen Investition guten Gewinn zu machen. Es wird nicht der Basiswert zum aktuellen Kurs gekauft sondern eben ein Optionsschein.
Beispiel: Ein Investor kauft einen (angenommenen) aktuellen Basiswert zu 400 Euro. Ein anderer ein Optionsschein zum Bezugspreis von 200 Euro. Beide Investoren setzen auf steigende Kurse. Tatsächlich, die Kurse steigen. Beide Investoren machen am Ende Gewinn. Der Optionsscheininhaber aber hat den Gewinn mit einem merklich geringeren Einsatz erzielt. Seine Rendite ist dadurch wesentlich höher.

Optionsscheine sind spekulative Instrumente. Sie können zu hohen Gewinnen führen, aber auch erhebliche Verluste einfahren. Das wird noch durch die bestehende Hebelwirkung, die den Derivaten eigen ist, verstärkt. Totalverluste sind nicht ausgeschlossen.

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