Wetten auf steigende Ölpreise

Die Ölpreise steigen! Auslöser sind die Eskalation im Nahen Osten und die verbesserten Arbeitsmarktdaten aus den USA. Von dem Auf und Ab können Anleger profitieren. Nach dem israelischen Luftangriff auf die syrische Hauptstadt Damaskus ist der Ölpreis auf einen Höchststand geklettert. Für die Nordsee-Sorte Brent lag der Preis zweitweise über der Marke von 105 Dollar pro Fass. Das Referenzöl West Texas Intermediate (WTI) konnte 95 Dollar erklimmen. Damit ist Brent seit etwa einem Monat um 6 Prozent und WTI um 10 Prozent gestiegen.

Rohölproduktion wurde erhöht

Die Angst vor einer Ausweitung des syrischen Bürgerkriegs wird von Händlern als Grund für steigende Ölpreise genannt. Nach den überraschend guten Arbeitsmarktdaten aus Amerika ist der Ölpreis weiter angestiegen. Die angekündigte Senkung vom Leitzins hat sich für den Preis auch unterstützend ausgewirkt, der um drei Dollar zulegte. Die hohe Preisdifferenz zwischen WTI und Brent wird sich nach Meinung von Goldman Sachs verringern. Ein weiterer Anstieg vom WTI-Preis wird prognostiziert, weil vermutlich die Rohölvorräte im Auslieferungszentrum zurückgehen. Beim Brent-Preis wird mit Bewegung in Richtung 100-Dollar-Marke gerechnet. Im April wurde die Rohölproduktion der Opec-Staaten pro Tag um 194 000 Barrel auf 30,9 Millionen Barrel gesteigert. Die amerikanische Energiebehörde berichtete gleichzeitig, dass es weitere Zuwächse bei der Ölförderung in den USA gibt. Russland hat seine Ölproduktion ebenfalls erhöht. Die Produktion nähert sich mit 10,5 Millionen Barrel pro Tag im April, der rekordfördermenge von 1987. Damals lag die Fördermenge bei 11,5 Millionen Barrel am Tag.

Hohe Lagerbestände

Ein Anstieg der ohnehin schon hohen Lagerbestände ist zu erwarten, weil die Nachfrageerwartungen weiterhin moderat sind. Das zwischenzeitlich leichte nachgeben der Ölpreise könnte die Folge von Gewinnmitnahmen spekulativer Finanzanleger sein. Im Sommer 2012 hat es auf steigende Preise nur 38 000 Kontrakte gegeben. In der Woche zum 30 April dieses Jahr gab es 108 000 Kontrakte. Das Auf und Ab am Ölmarkt ist für Anleger nichts Neues. Der Preis pendelt bereits seit Anfang 2011 zwischen 90 und 120 Dollar pro Barrel. Daher pendelt die 200-Tage-Linie seit 2011 um die 107 Dollar Marke. Die Opec hat oft interveniert und das Angebot reduziert, wenn der Preis zu stark gesunken ist. Viele Opec-Länder können ihre Staatsausgaben mit den Öleinnahmen nicht gegenfinanzieren, wenn der Ölpreis unter eine bestimmte Marke fällt.

Auf Speads setzen

Neben den Wetten auf fallende und steigende Preise können Anleger außerdem auf den Preisunterschied zwischen WTI-Öl und Brent-Öl setzen. Es gibt WTI long/Brent short Zertifikate. Investoren setzen damit auf den steigenden WTI Preis und gleichzeitig den sinkenden Brent Preis. Einfach erklärt: Es wird auf die Verringerung vom Spread zwischen den beiden Ölen gesetzt. Bei einer Hebelung können Investoren die Gewinne vervielfachen. So ist es beispielsweise bei einem Zertifikat der DZ Bank vorgesehen. Es besteht aber auch die Möglichkeit auf einen größer werdenden Spread zu setzen.

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