Aktien von Luxusherstellern weniger gefragt
Vor kurzer Zeit schien die Lust am Luxus kaum zu bremsen. Jetzt schwächt sich die Begeisterung für Nobelmarken bei den Konsumenten ab. In erster Linie sind es die Chinesen, die sich zurückhaltend zeigen. Für die Hersteller von Luxuswahren sind die fetten Jahre vorbei. Dieses oft zitierte Burnout wird zunehmend Wirklichkeit und für dieses Jahr rechnen Fachleute nur noch mit einem einstelligen Wachstum der Branche. Das war auch schon in 2013 der Fall. Das zweistellige Wachstum aus den Jahren vor 2013 gehört damit der Vergangenheit an. Ein Grund dafür ist, dass Chinas Kraft als Treiber des Wachstums nachlässt. Zudem wird in vielen Fällen das Geschäft vom starken Euro belastet.
Eine neue Normalität im Luxusgütermarkt
Wie ein Experte sagt, stellt sich im Luxusgütermarkt eine neue Normalität ein. Das Positive daran sei, dass die Konsolidierung den Markt weniger anfällig für Wirtschaftskrisen sowie unabhängiger von Boom-Phänomenen mache. Zum Teil werden die Ausgaben für Luxusartikel von den Währungsschwankungen in Ländern wie Brasilien, Japan oder Russland verändert und verringert. Die positiven Wachstumsprognosen für Westeuropa und die Vereinigten Staaten hingegen hätten genug Potential diese Schwäche auszugleichen.
China weiterhin größter Absatzmarkt für Luxusgüter
China war jahrelang versessen auf den westlichen Luxus und ließ die Kassen bei den Herstellern von Luxusgütern klingeln. Diese Zeiten sind vorbei, aber China wird trotzdem der größte Absatzmarkt für Luxusgüter bleiben. Die Hoffnungen von Prada, Hermés und Co. ruhen jetzt vor allem auf Japan. Dieses Jahr wird dort der Luxusgütermarkt wahrscheinlich um 9 bis 11 Prozent wachsen. Für die japanischen Konsumenten lohnt sich das Geldausgeben im Inland wegen der Abwertung des Yen. Singapur und Indonesien sind laut einer Studie ebenfalls wachstumsstark. Für China wird lediglich ein Wachstum von 2 bis 4 Prozent erwartet. Grund dafür ist die Antikorruptionskampagne der Regierung.
Umsatz durch Touristen
Der Markt für Luxusgüter wird im Jahr 2014 rund um den Globus zwischen 4 und 6 Prozent wachsen. Die Geschäfte in Westeuropa und Nordamerika profitieren von der Zurückhaltung der Chinesen in ihrem Heimatland. Für mehr Umsatz sorgen Touristen aus China und arabischen Ländern die Mitbringsel kaufen. Dadurch wird dieses Jahr in Deutschland mit einer Umsatzsteigerung bei Luxuswaren von 2 bis 4 Prozent gerechnet. Begehrt sind vor allem Schmuck, Uhren, Leder-Accessoires und Kleidung.
In den Geschäftszahlen der Luxuskonzerne schlägt sich das verhaltene Wachstum des Marktes nieder. So fielen die Halbjahreszahlen der LVMH schwächer aus als erwartet und dadurch wurden auch die Aktien der ganzen Branche in Mitleidenschaft gezogen.
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