Am Daimler-Himmel ist ein neuer Stern aufgegangen

Daimler hat sein Jahrhundertereignis, in einem abendfüllenden Programm, der Öffentlichkeit vorgestellt. Mit viel Tamtam wurde die neue S-Klasse in Hamburg enthüllt. Ob der König des Asphalts die Erwartungen erfüllt? Daimler stellt etwa alle acht Jahre ein Jahrhundertereignis vor. Da sich das Rad im technischen Wandel auch für Oberklasse-Karossen immer schneller dreht, wird das in Zukunft aber häufiger vorkommen. Die neueste Version von seinem Schlachtschiff stellt Daimler am Mittwochabend in der extra für diesen Zweck erbauten Halle im Airbus-Werk in Hamburg vor. Für Interessierte stehen 750 Sitzplätze zur Verfügung. Die neue S-Klasse soll ab Juli bei den Händlern stehen. Neben Zetsche sprechen der Technikvorstand Thomas Weber und der Vertriebsvorstand Joachim Schmidt. Sie preisen die Vorzüge des neuen Flaggschiffes an.

Das sicherste Auto der Welt

Das Auto verfügt über eine Automatik die beim Tempo unter 60 selbstständig steuert. Die neue S-Klasse gibt Gas, bremst und hält die Spur. Fahrer können sich im Stop-and-go von Staus unbesorgt anderen Dingen zuwenden. Mit dieser technischen Funktion geht es dem Unternehmen aber um mehr. Wie die Piloten von großen Jets überwachen die Fahrer nur noch und machen nicht mehr jeden Handgriff selbst. Mercedes sieht das als einen großen Schritt für unfallfreies Fahren. Zetsche spricht vom sichersten Auto der Welt und dass die neue S-Klasse natürlich wieder das erfolgreichste seiner Klasse ist.

Daimler verhandelt mit Zulassungsbehörden

Der Autopilot wird erst einmal nur für niedrige Geschwindigkeiten angeboten, er funktioniert jedoch auch bei mehr als 100 Stundenkilometern. Eigentlich genügt ein Update der Fahrzeugsoftware. Für so eine Revolution für das Autofahren fehlt allerdings noch die Zustimmung der Zulassungsbehörden. Das Unternehmen verhandelt mit Regierungen weltweit und drängt diese der neuen Technik den Weg zu ebnen. „Fliegender Teppich“ ist die interne Bezeichnung des neuen Fahrzeugs. Die neue S-Klasse erkennt Straßenunebenheiten mit Hilfe von Kameras. Das Fahrwerk bereitet sich blitzschnell darauf vor, so dass Unebenheiten einfach weggefedert werden.

Wendet sich für Daimler alles zum Guten?

Für Daimler könnte die neue S-Klasse eine Wende einläuten. Das wird zumindest der Fall sein, wenn die Innovationen, die zeitlose Optik, der gelungene Innenraum und sparsamen Antriebe vom Neuen genau so perfekt sind, wie die Show bei der er vorgestellt .Daimler hofft das es die jüngsten Negativschlagzeilen um Gewinnwarnungen, die miesen Crastest-Ergebnisse, Lohndrückerei in der Produktion und Managementfehler im China-Geschäft endlich in den Hintergrund rückt. Einige Zulieferer bezweifeln das. Sie werden nach eigenen Aussagen von Daimler zeitlich derart unter Druck gesetzt, dass sie Teile für die S-Klasse liefern, die möglicherweise fehlerhaft oder noch nicht serienreif sind. Das könnte Probleme mit Kunden und Rückrufe zur Folge haben. Die Manager von Daimler sind da anderer Meinung. Sie sagen, dass die Qualitätskontrollen noch nie so strikt waren und Qualität vor Geschwindigkeit komme.

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