Hohe Renditeversprechen von windigen Anlageberatern
Derzeit haben windige Anlageberater ein leichtes Spiel, denn sie versprechen hohe Renditen ohne Risiko. Banken bezahlen zum Teil nur noch 0,25 Prozent Zinsen für Tagesgeldkonten und Sparbücher. Mit 1,3 Prozent ist die Inflationsrate zwar niedrig aber real verlieren Sparguthaben trotzdem an Wert. Viele Sparer erwarten hohe Renditen ohne Risiko und sind für windige Anlageberater willkommene Opfer. Sie versprechen Anlegern was sie sich wünschen: 5 bis 8 Prozent Rendite ohne Risiko. Wenn es hohe Renditen ohne Risiko gäbe wären diese Geheimtipps schon längst aufgespürt und ausgenutzt worden.
Stiftung Warentest warnt
Wenn die Stichworte staatliche Zulagen und Steuerersparnis fallen verlieren viele Deutsche die kritische Distanz. Schiffs- und Filmfonds, ostdeutsche Immobilien und einige extrem teure Riester-Verträge wurden so mit Leichtigkeit an den Mann gebracht. Auf die Idee einen Vergleich durchzuführen scheinen die Wenigsten zu kommen. Für Konsumgüter hingegen werden Preisvergleiche im Internet durchgeführt um ein paar Euro zu sparen. Obwohl die Stiftung Warentest schon seit geraumer Zeit vor Beteiligungen an Wind- und Solarparks mit Nachdruck warnt werden diese von Anbietern wie Prokon gut abgesetzt. Zuletzt sind auch andere Anlagen in diesem Bereich schief gegangen.
Sichere Anlagen
Die deutschen Bundesanleihen gelten derzeit als eine der sichersten Geldanlagen und dafür gibt es derzeit für zehn Jahre Laufzeit 1,8 Prozent Rendite jährlich. Was darüber hinaus geht kann als riskanter eingestuft werden. Deshalb müssen sich Anleger entweder mit den mageren Zinsen für längere Zeit abfinden oder sich Gedanken über ihre Haltung zum Risiko machen. Zu einer starken Zinswende wird es so schnell nicht kommen. Wenn hohe Renditen mit geringem Risiko versprochen werden sollten alle Alarmglocken läuten. Nicht dass die angebotenen Produkte schlecht sind, aber eine sichere Rendite von 5 Prozent kann niemand garantieren. Im Idealfall weist der Berater auf das Risiko hin. Um die ohnehin schon zögerlichen Anleger nicht zu erschrecken fällt der Hinweis auf das Risiko jedoch eher in einem Nebensatz.
Hohe Gebühren
Bei der Bankberatung werden den Anlegern eher teure Mischfonds und Dachfondskonstrukte statt den günstigen Anleihen und Aktien oder den Indexfonds auf Anleihe- oder Aktienindizes angeboten. Die jährlichen Gebühren von 1,5 Prozent erscheinen auf den ersten Blick gering. Bei einer Investition von 10,000 Euro in einen Fonds kommen bei dieser Gebühr und einer unterstellten Rendite von fünf Prozent pro Jahr fast 20.000 Euro zusammen. Mit einer Gebühr von 0,15 Prozent bringt ein Indexfonds jedoch fast 26.000 Euro. Anleger bezahlen somit etwa 6.000 Euro mehr an Gebühren und erhalten in der Regel keine bessere Leistung. Wenn der Bankberater 5 Prozent Ausgabeaufschlag vereinnahmt fällt die Gebührenbilanz deutlich schlimmer aus. Über die Jahre sind die Gebühren für den Anleger kaum spürbar und somit werden sie anstandslos bezahlt. Für eine unabhängige Honorarberatung müsste der Anleger 1.000 Euro auf den Tisch legen. Anleger die sich intensiv mit Finanzthemen befassen könnten auf externe Beratung komplett verzichten.
Bildquelle: © Tony Hegewald / pixelio.de