Was ist die technische Analyse?

Zunächst soll gesagt werden, dass die technische Analyse nur eine Methode der Kapitalmarktanalysen darstellt. Die zwei weiteren sind

– die fundamentale  Analyse und

– die quantitative Analyse.

Die fundamentale Analyse wird charakterisiert durch das Bewerten der Aktien- (und anderer Kurse) mittels betriebs- und volkswirtschaftlicher Aspekte.

Bei der quantitativen Analyse sind es vor allem Zeitreihenanalysen der Kapitalmärkte, die zur Bewertung herangezogen werden.

So oder so, Ziel bleibt es, über die angewandten Methoden auf die Preisbildung und Preisentwicklung von Aktien und/oder Wertpapieren zu schließen.

Die technische Analyse negiert geradezu die Inhalte der fundamentale Analyse. So finden beispielsweise betriebswirtschaftliche Informationen keinen Eingang in die technische Analyse. Hier wird davon ausgegangen, dass alle Daten der Marktinformation bereits im Kursverlauf enthalten sind und sich dort quasi umgewandelt haben. Zum Grundprinzip der technischen Analyse gehört auch die Annahme, dass (Aktien-) Kurse in vergleichbaren Situationen dem selben Verhaltens- bzw. Grundmuster folgen.

Und nun kommt noch etwas sehr Wichtiges für die technische Analyse: Die Grundmuster sollen mithilfe der Chartdarstellung der Kurse aufgefunden werden.

Zu den Grundgedanken der technischen Analyse gehört, dass Kurstrends in der Regel so lange erhalten bleiben, bis sich aus der Struktur von Angebot und Nachfrage eine wesentliche Änderung ergibt. Tritt eine solche Änderung ein, so wird ein Trend unterbrochen und eine Umkehr signalisiert. Hieraus resultiert eine weitere Verhaltensweise der Chartanalytiker: Bei günstigen Trendverläufen werden bestehende Positionen so lange wie möglich gehalten. Bei Trendumkehrhinweisen werden die Positionen verlassen, um Verluste weitestgehend zu vermeiden. Trends gehören zu den wichtigsten Handelsentscheidungen der Chartanalysten.

Für den technischen Analytiker gibt es im Wesentliche drei  „Grundmethoden„, die da sind:

– Die Trendlinienmethode.

– Die Analyse der sich aus den Kursveränderungen ergebenden Formationen.

– Die Kursanalyse, die sich aus den gleitenden Durchschnitten ergibt.

Wie bereits zum Ausdruck gebracht, sind die Charts ein Grundinstrument eines  technischen Analysten. Es gibt eine Reihe von unterschiedlichen Charttypen und Chartformation.

Zu den Charttypen gehören beispielsweise die lineare Kursachse, der Linien-Chart, Barchart, Kerzen-Chart (Candlestick-Chart), der Point & Figure-Chart etc.

Ebenso gehören zum Handwerk des Chartanalysten das Erkennen und Nutzen von Chartformationen. Von den zahlreichen Chartformationen seien stellvertretend genannt: Die Trendlinien, Trendkanäle, Unterstützungs- und Widerstandslinien, Bestätigungs-Formationen wie der Keil und die Flagge, das Dreieck etc.

Als Begründer der technischen Analyse wird der Amerikaner Charls Henry Dow angesehen. Ihm wird auch die Bildung des ersten US-amerikanischen Aktienindex (Dow Jones Railroad Average) zugeschrieben. Er war Journalist und Wirtschaftswissenschaftler, außerdem Herausgeber des Wall Street Journal. Im Jahr 1896 kreierte er sodann den noch heute bestehenden und bedeutenden Dow Jones Industrial Average.

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