Solarpionier Conergy wurde Opfer der Solarkrise
In den vergangenen sechs Jahren hat der Wert vom Solarunternehmen Conergy drastisch abgenommen. Das einstige Vorzeige-Unternehmen der Solarbranche plant acht Jahre nach dem Börsengang dem Parkett den Rücken zuzukehren. Wie das Solarunternehmen mitteilte plant der Insolvenzverwalter die Beantragung des Widerrufs der Börsennotierung. Genau wie Solarworld, Q-Cells und Solon war Conergy ein Pionier der Branche. Heute sind diese Unternehmen Paradebeispiele für den Aufstieg und den Fall der einst so hoffnungsvollen Solarindustrie. Die Entwicklung dieser Unternehmen ist für die ganze Branche bezeichnend.
Verluste statt Gewinne
Conergy wurde 1998 vom Maschinenbau-Ingenieur Hans-Martin Rüter gegründet. Der als „Entrepreneur des Jahres 2007“ ausgezeichnete Manager wollte durch Zukäufe das Unternehmen zu einem Öko-Mischkonzern ausbauen. Die Zahl der Mitarbeiter wurde innerhalb von wenigen Jahren auf mehr als 2500 aufgestockt. Allerdings liefen dann die Kosten aus dem Ruder. Nachdem hohe Verluste anstatt den versprochenen Gewinnen anfielen und die Misere aufgeflogen ist musste Rüter 2007 sein Amt als Vorstandschef niederlegen. Mit Hilfe von Banken und durch die Verkäufe von Unternehmensteilen versuchten die Nachfolger seither Conergy zu retten.
Rettungsversuche gescheitert
Der Preisverfall von Solarmodulen, als Folge der weltweiten Überkapazitäten, sorgte für weitere Verluste und somit scheiterten die Rettungsversuche. Conergy musste im Sommer dieses Jahres Insolvenz anmelden. Die wesentlichen Vertriebsaktivitäten wurden vom US-Investor Kawa Capital übernommen. Von der mit Milliarden subventionierten Solarbranche mussten bereits andere Firmen antreten und es ist nicht ausgeschlossen, dass nach Conergy noch weitere Solarunternehmen diesen Weg gehen müssen.
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