Übernahme der Prokon-Anlagen durch Hedgefonds

Übernahme der Prokon-Anlagen durch HedgefondsSchnäppchenjäger haben sich nach der Pleite von Prokon in Stellung gebracht. Am Kauf von Prokon-Anlagen ist der Solarpark- und Windkraftbetreiber Capital Stage aus Hamburg interessiert. Nach der Eröffnung vom Insolvenz-Verfahren will das Unternehmen den Kontakt zum Verwalter aufnehmen. Interessiert ist aber auch der niederländische Hedgefonds Exchange Investors, der Prokon-Investoren Genussscheine abkaufen will. Gegenüber Reuters erklärte der Vorstand Fran Scheunert, dass in etwa zwei Wochen ein konkretes Angebot vorgelegt wird. Er erklärte aber auch, dass er nicht viel für die Genussrechte offeriert. Zunächst werden der Fonds für die gekündigten Genussrechte bieten. Für Genussrechte gibt es keine Börsenkurse, deshalb wird der Handel der Genussrechte von Brokern vorbereitet.

Anleger zittern um ihr Geld

In der Hoffnung auf hohe Renditen haben 75.000 Prokon-Anleger insgesamt 1,4 Mrd. Euro an Genussrechtkapital investiert. Nach der Insolvenz zittern sie um ihr Geld. In der Insolvenz müssen sich die Halter von Genussscheinen hinter anderen Gläubigern einreihen. Am Donnerstag hat der Firmengründer und Chef von Prokon angekündigt, dass ein Teil der Windkraftanlagen verkauft wird. Damit soll die magere Kasse gefüllt werden. Mit mindestens 5 Marktteilnehmern habe er darüber bereits Gespräche geführt. Die Energiekonzerne RWE und EON gehören nicht dazu.

Stiftung Warentest hat Anleger gewarnt

Mit starkem Werbeaufwand hat Prokon im Fernsehen, auf Bussen, Straßenbahnen und mit Postwurfsendungen für seine Papiere Käufer angelockt. Vor den Scheinen hat die Stiftung Warentest schon früh gewarnt. Prokon hat das Geld in Windkraftanlagen gesteckt und jedes Jahr sind 6 bis 8 Prozent Zinsen geflossen. Nachdem zahlreiche Anleger ihre Papiere gekündigt und ihr Investment zurückgefordert haben, hat Prokon Insolvenz angemeldet. Ende vergangener Woche haben Anleger nach Firmenangaben etwa 227 Mio. Euro zurückgefordert. Das Geld muss nicht unbedingt verloren sein. Mit den Windparks verfügt Prokon über große Sachwerte. Diese können jetzt im vorläufigen Insolvenzverfahren verkauft werden. Davon müssen zuerst andere Forderungen, wie zum Beispiel die ausstehenden Gehälter der Mitarbeiter bezahlt werden.

Bildquelle: © Miroslaw / pixelio.de

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