Wurde der Goldpreis jahrelang manipuliert?

Wurde der Goldpreis jahrelang manipuliertEs wird vermutet, dass der Goldpreis über einen längeren Zeitraum manipuliert wurde. Es liegt der Verdacht im Raum, dass in den zurückliegenden zehn Jahren das Londoner Gold Fixing manipuliert wurde. Der Goldpreis-Manipulation werden alle daran beteiligten Banken. Für die Bewertung des Edelmetalls wird von Bergbauunternehmen und Schmuckherstellern sowie Zentralbanken eine Benchmark genutzt. Jeden Tag gegen 10.30 und 15 Uhr Londoner Zeit setzen fünf der größten Goldhändler die Benchmark über eine private Telefonkonferenz fest. Um die Zeit der täglichen Telefonkonferenz haben Wissenschaftler ungewöhnliche Handelsmuster festgestellt, die Anzeichen für ein abgestimmtes Verhalten seien und überprüft werden sollten.

Goldpreis wurde offensichtlich künstlich festgelegt

Rosa Abrabtes-Metz, eine Professorin an der Stern School of Business der Universität New York sowie Albert Metz, der Managing Director bei Moody’s Investors Service schrieben in ihrer Studie, dass sich die Struktur der Benchmark garantiert für abgestimmtes Verhalten und Manipulation anbietet. Die empirischen Daten stimmen nach Aussage der Autoren mit künstlich festgelegten Preisen überein und es vermutlich zur Kooperation der Teilnehmer kommt. Erstmals wird in der noch nicht veröffentlichten Studie die Möglichkeit genannt, die seit einem Jahrhundert bestehende Benchmark von den fünf Banken bei der aktiven Zusammenarbeit den Preis manipuliert haben könnten. Die Banken sind: Deutsche Bank, Barclays, HSBC, Bank of Nova Scotia, Société Générale und Holdings. Auf die Banken steigt der Druck bezüglich einer Überarbeitung der Art der Berechnung. Behörden auf der ganzen Welt, die sich mit Manipulationen von anderen Benchmarks befassen untersuchen derzeit nach Hinweisen von Fehlverhalten auf dem 20 Billionen schweren Goldmarkt. Zu der Sache wollten sich keine Vertreter der fünf Banken äußern.

Unerklärliche Bewegungen weisen auf illegales Verhalten hin

Untersuchungen des Innertagshandels am Gold-Kassamarkt haben ergeben dass es von 2001 bis 2013 plötzliche unerklärliche Bewegungen gab die auf ein illegales Verhalten hinweisen könnten. Ab 2004 wurden häufige deutliche Bewegungen der Kassapreise während dem nachmittäglichen Fixinggesprächen beobachtet. Diese Bewegungen gab es vor 2004 und auch während den morgendlichen Telefonkonferenzen nicht. Während den Nachmittags-Telefonkonferenzen sind die Preisbewegungen fast immer abwärts verlaufen. Für diese Preisbewegungen gibt es keine Erklärung. Nun müssen die Aufsichtsbehörden feststellen, wie es zu einem solchen auffälligen Muster kam.

Im Januar kündigte die Deutsche Bank den Rückzug aus dem Fixing für den Gold- und Silberpreis an. Die deutsche Finanzaufsicht Bafin hatte zuvor Mitarbeiter der Deutschen Bank im Rahmen von Untersuchungen bezüglich potenzieller Manipulationen der Gold- und Silberpreise befragt.

Bildquelle: ©Otto Wenninger / pixelio.de

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